Als Versicherungsvermittler sind wir oft mehr als nur Dienstleister. Wir stehen unseren Kunden in allen Lebenslagen zur Seite – sei es bei freudigen Ereignissen wie der Geburt eines Kindes, dem Bau eines Eigenheims oder bei schwierigen Momenten wie einem Unfall, einer Krankheit oder dem Verlust eines geliebten Menschen. Unsere Aufgabe geht weit über das reine Verkaufen von Policen hinaus: Wir hören zu, beraten, verstehen Sorgen und Ängste und begleiten Menschen durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens.
Genau diese Nähe macht eine plötzliche Kündigung so belastend – nicht nur beruflich, sondern auch emotional.
Die emotionale Bindung zu Kunden
In unserer Rolle als Vermittler entwickeln wir oft eine tiefe, persönliche Bindung zu unseren Kunden. Wir kennen ihre Geschichten, ihre Träume und ihre Herausforderungen. Wir freuen uns mit ihnen, wenn sie neue Wege gehen, und stehen ihnen bei, wenn sie schwierige Entscheidungen treffen müssen. Diese Nähe ist einer der Gründe, warum viele von uns diesen Beruf mit Leidenschaft ausüben. Doch genau diese persönliche Bindung macht es schwer, eine Kündigung zu akzeptieren – besonders, wenn sie unerwartet kommt.
Ein plötzlicher Abschied fühlt sich oft nicht nur wie der Verlust eines Vertrags an, sondern wie der Abbruch einer gewachsenen Beziehung. Es kann der Eindruck entstehen, dass die Arbeit, die Energie und die Empathie, die man investiert hat, nicht mehr geschätzt werden.
Die Herausforderung, Vertrauen wieder aufzubauen
Wenn ein Kunde kündigt, schwingt häufig auch die Frage mit: „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Die Situation erfordert nicht nur professionelle Distanz, sondern auch eine innere Stärke, um Enttäuschung und vielleicht sogar Verletzung zu überwinden. Die Herausforderung besteht darin, sachlich zu analysieren, was zur Kündigung geführt hat, ohne den emotionalen Aspekt zu ignorieren.
Denn für uns ist es mehr als ein Geschäft. Wir begleiten Menschen in den persönlichsten Momenten ihres Lebens. Wir helfen dabei, finanzielle Sicherheit zu schaffen, Familien abzusichern und Existenzen zu schützen. Das erfordert Vertrauen – von beiden Seiten.
Wie man als Vermittler mit solchen Situationen umgehen kann
- Ehrliche Selbstreflexion
Fragen Sie sich, ob es etwas gab, das Sie hätten anders machen können. Waren Sie für den Kunden erreichbar? Haben Sie seine Anliegen ausreichend verstanden? Diese Reflexion hilft Ihnen, Ihre Arbeit weiter zu verbessern. - Das Gespräch suchen
Manchmal sind Kündigungen das Ergebnis von Missverständnissen oder veränderten Lebensumständen. Ein offenes, respektvolles Gespräch kann helfen, die Beweggründe des Kunden zu verstehen – und möglicherweise sogar das Vertrauen wiederherzustellen. - Den Fokus auf das Positive lenken
Nicht jede Kündigung bedeutet das Ende einer Beziehung. Einige Kunden kehren nach einer Pause zurück, sei es durch veränderte Umstände oder weil sie die Qualität Ihrer Beratung schätzen gelernt haben. - Eigene Resilienz stärken
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass nicht jede Kündigung persönlich gemeint ist. Manchmal liegt es einfach an äußeren Faktoren, die Sie nicht beeinflussen können.
Fazit: Nähe als Stärke und Herausforderung
Unsere Nähe zu den Kunden ist eine unserer größten Stärken – sie ermöglicht es uns, individuell zu beraten und wirklich helfen zu können. Doch diese Nähe macht uns auch verletzlicher, wenn eine Geschäftsbeziehung unerwartet endet. Wichtig ist, dass wir unsere Professionalität bewahren, aber gleichzeitig den emotionalen Aspekt nicht ignorieren. Denn unsere Stärke als Versicherungsvermittler liegt darin, immer wieder aufs Neue Brücken zu bauen – auch, wenn sie einmal eingerissen wurden.
So können wir nicht nur Vertrauen wiederherstellen, sondern auch zeigen, warum wir für unsere Kunden mehr als nur ein Dienstleister sind: Wir sind Begleiter auf ihrem Lebensweg.
In den Folgebeiträgen gehe ich näher darauf ein, wie man mit den Situationen umgehen kann.